Viel Wind um nix?

Vorzeigeprojekt für Wind- und Sonnenenergie in Feldheim (Treuenbrietzen)

Am letzten Wochenende haben sich einige Mitglieder der CDU Mühlenbecker Land auf eine interessante „Reise nach Feldheim“ gemacht. Wie jetzt! Eine Reise nach Feldheim, im Mühlenbecker Land? Kann ja nicht so lange gewesen sein, wird man sich zurecht fragen. Allerdings ging es in das 130 Einwohner starke Feldheim, einem Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen, auch bekannt aus Funk und Fernsehen. 

Hier hat man mit einem seinerzeit einmaligen Projekt seit fast 30 Jahren aus der Not eine Tugend gemacht, indem die lokalen Gegebenheiten und  Umstände pragmatisch  genutzt wurden und der Ort seit 1995 über eine autarke Energieversorgung verfügt!

Um nun rauszufinden, wie das möglich ist, gings nach Feldheim, wo der Bürgermeister der Stadt Treuenbrietzen, Michal Knape, und Doreen Raschemann, die Vorsitzende des Fördervereins „Neue Energien Forum Feldheim e. V“., äußerst fachkompetent und auch sehr kurzweilig die pragmatische Grundidee dieses Vorhabens und deren Umsetzung veranschaulichten. „Wie kann man sich selbstständig, möglichst kostenattraktiv energetisch aufstellen, dabei sogar die Energiekosten in der Region senken bzw. konstant halten und die Bürgerinnen und Bürger davon auch noch partizipieren lassen? 

Neues Energieforum in Feldheim (Treuenbrietzen / Brandenburg)

1995 begann das Projekt, mittels einer Windparkanlage ein eigenes Stromnetz aufzubauen“, um Feldheim entsprechend flächendeckend mit Energie versorgen zu können. 

Zwischenzeitlich können die 55 Windenergieanlagen nicht nur den Feldheimer Eigenbedarf abdecken, sondern auch weitere 55000 Haushalte mit Strom versorgen. Der von Feldheim nicht benötigte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Hierbei sei noch erwähnt, dass die Windenergieanlagen den absolut größten Anteil an der Energiegewinnung ausmachen. Als “Rückfallebenen“ wurden noch eine Biogas-, eine Photovoltaik- und eine Hackschnitzelanlage in Betrieb genommen. Alle „Input-Stoffe“ kommen dabei ausschließlich aus der Region.

Zwischenzeitlich wird die Biogasanlage auch für die Wärmeerzeugung genutzt und kann über das lokale „Fernwärmenetz“ die Haushalte mit Wärme versorgen. Die Gülle wird in der Biogasanlage für die Energiegewinnung genutzt und dessen Endprodukt als Dünger verwendet. 

Last, but not least, wurde auf einem ehemaligen Militärgelände in Seltershof eine effiziente Photovoltaikanlage, bestehend aus ca. 9800 Solarpanelen und 250 Solarmovern installiert. Diese verlässlichen Komponenten sorgten in der Vergangenheit auch dafür, dass es zu keinen „Energieeinbrüchen“ kam.

Interessant war dabei auch, zu erfahren, wie es der Kommunalpolitik bereits 1995 gelungen ist, alle Grundstückseigentümer in Feldheim mit „ins Boot“ zu nehmen und für das Vorhaben zu begeistern. Letztendlich tragen nahezu alle Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer, teilweise sogar eigentumsrechtlich an den Windkraftanlagen beteiligt, aktiv mit.

Diese energetische Ausrichtung garantiert den Anwohnerinnen und Anwohnern nicht nur eine Verlässlichkeit in der Strom- und Energieversorgung, sondern auch in der Preiskalkulation. Aktuelle Gas- und Erdöldiskussionen sowie „Doppel-Wumms“ und Preisdeckel-Umsetzung sind hier nicht wirklich präsent. Stabile Energiepreise, wie ca. 0,12 € brutto pro Kilowattstunde für den Strom und ca. 0,08 € für die Wärme, aus eigener Erzeugung sprechen für sich.

Letztendlich gewinnt dieses Projekt offensichtlich auch immer mehr an Bedeutung. Bis zu 3000 Besucher/innen jährlich, und zunehmend auch aus dem Ausland, informieren sich über die Grundzüge dieses Vorhabens, darunter auch Studierende und Kita- sowie Schulklassen. So konnte das Neue Energie Forum bereits Reisgruppen aus dem entfernten Ausland, wie beispielsweise Südkorea, begrüßen und für dieses Projekt begeistern.

Mehr zum Neuen Energieforum finden unter:
https://nef-feldheim.info

Wäre doch eigentlich auch was für uns, hier im Mühlenbecker Land?!


Ihre CDU Mühlenbecker Land

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